Muss man Religiosität respektieren?
Über Glaubensfragen und den Stolz einer säkularen Gesellschaft. Von Jan Philipp Reemtsma
Die Moderne und der Menschenmüll
Eindringliche Gesellschaftsanalysen des Soziologen Zygmunt Bauman, der wegen seiner Tätigkeit für den polnischen Geheimdienst jüngst in die Kritik geraten ist. Von Klaus Kastberger
„Unterschicht“ – eine Gespensterdebatte
Mit dem Schichtenmodell der Gesellschaft ist die Unterstellung verbunden, dass der, der unten ist, seine Lage selbst verschuldet hat – sie gilt als Resultat der Lebensführung, nicht der strukturellen Rahmenbedingungen. Die gegenwärtige Vorstellung von der Unterschicht ähnelt damit frappant der moralisierenden Klassifikation von Charles Booth aus dem späten 19. Jahrhundert. Von Rolf Lindner
Kultur als Ressource der Unverständlichkeit
Dirk Baecker im Gespräch mit Helmut Neundlinger über seine Studien zur nächsten Gesellschaft, über Kontrolle als Kommunikation und die Zukunft der Universitäten nach dem Bologna-Prozess.
Eine andere Wissenschaft des Sozialen?
Bruno Latour über Gabriel Tardes Monadologie und Soziologie. Von Bruno Latour
Völkermorde im 20. Jahrhundert
Die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten ist ein düsteres Leitmotiv des vergangenen Jahrhunderts. Wahrnehmung und Aufarbeitung dieser Verbrechen unterscheiden sich in den betroffenen Ländern drastisch. Von Wolfgang Benz
Vermintes Gelände
Mit Kalte Heimat legt Andreas Kossert eine umfassende Darstellung der deutschen Vertriebenen nach 1945 vor – und meistert die schwierige Aufgabe mit Bravour. Von Thomas Sparr
Nostra lotta, mea culpa
Götz Aly deutet in seinem Buch Unser Kampf 1968 – ein irritierter Blick zurück den politischen Kampf der 68er als antimoderne Gemeinschaftsideologie. In seiner polemischen Zuspitzung vergibt er eine tiefer gehende historische Analyse der neuen politischen Subjektivität. Von Siegfried Mattl
Bilder eines Un-Menschen, Un-Bilder eines Menschen
Der Fotograf Heinrich Hoffmann schuf mit seinen Hitlerporträts ein unlesbares Bild der Banalität des Bösen, das immer zu viel und zu wenig zugleich sagt. Von Georg Seeßlen
Mitteleuropa. Dekonstruktion einer Apotheose
Aus Gesprächen mit Jacques Le Rider zusammengefasst von Christian Reder.
Die wahren Kapitalistinnen
Mädchen gebären, Musen schöpfen: Über die exklusiven Produzentinnen von Leben und Kunst. Von Elisabeth von Samsonow
Mädchen, Tier, Maschine: Totemismus als Corporate Identity
Die Philosophin Elisabeth von Samsonow stellt in ihrer Studie Anti-Elektra mit umstürzlerischer Leidenschaft die Figur des Mädchens ins Zentrum der theoretischen Aufmerksamkeit. Von Edith Futscher