I
1954 beklagte sich Marcel Duchamp, der sich bekanntlich selten über etwas beklagte, dass sich zwar jeder getraue, über Kunst zu reden, allerdings „niemand ein Gespräch zwischen zwei Mathematikern unterbrechen würde, ohne sich lächerlich zu machen“1. Fünf Jahre danach konstatierte Charles Percy Snow in seiner berühmt gewordenen Rede von den Zwei Kulturen die Hegemonie einer intellektuellen Schicht, die zwar einiges über Kultur, nichts aber über Technik und Naturwissenschaften wisse, ja nichts von ihr wissen wolle.2 Das Gegenteil scheint heute der Fall: Niemand würde es bei einer Vernissage wagen, den Künstler nach der tieferen Bedeutung einer verschwommenen Fotografie, die ein Kanalgitter zeigt, zu fragen – man nickt feierlich und ist still. Dagegen sind hochspezialisierte Kosmologen-Kongresse Schlagzeilen wert, Stephen Hawking könnte wohl ein Telefonbuch veröffentlichen, und es würde ein Bestseller.
Natürlich handelt es sich um eine bestimmte geheimnisvolle Physik, die fasziniert. Wo früher die Kenntnis von Marx und Freud das notwendige Sozialprestige in der geselligen Konversation herstellte, braucht es heute Poincaré und Gödel. Kaum eine Stunde vergeht und man landet, Duchamp und Lord Snow zum Trotz, bei Physik und Mathematik. Natürlich nicht bei dem trockenen Zeugs, das man in der Schule gelernt und vergessen hat, es sind schon anspruchsvollere Sachen, die gesprächsweise beschäftigen: Subtilitäten der Topologie und der Quantenmechanik, Chaostheorie und nichteuklidische Geometrie.
Natürlich hat in Wahrheit niemand die geringste Ahnung davon. Was das gesicherte technische Wissen betrifft, befinden wir uns bestenfalls auf dem Niveau der Jungsteinzeit: Faustkeil ja, aber schon die Konstruktion eines antiken Katapults, die Erklärung eines Flaschenzugs oder gar das Funktionieren einer mittelalterlichen Turmuhr stellt zumeist vor unüberwindliche Schwierigkeiten. Aber das macht nichts. Wie oft wird der arme Kanari des Wirten mitsamt seinem Käfig beim Mittagessen auf neun Zehntel der Lichtgeschwindigkeit befördert, um pünktlich zur Nachspeise jünger als sein gleichaltriger Kollege zurückzukehren, kaum ein Sender ohne Vorabendserie, in der sich nicht Zeitpfeile verkehren und Wurmlöcher durchs Universum gegraben werden, und regelmäßig schleicht Schrödingers Katze auf Künstlerfesten zwischen den Sektgläsern umher, ohne allerdings die blasseste Spur des Verstehens zu hinterlassen.
Woher dieses Interesse an einer schwierigen Physik, die niemand versteht und die unserer Alltagserfahrung zuwiderläuft? Vielleicht weil sie niemand versteht, vielleicht weil sie der Alltagserfahrung so krass widerspricht und damit jenseits des Religionsverdachts unseren Bedarf an Schönheit und Geheimnis deckt. „Es gibt Singularitäten“ ließe sich auch mit „Ich glaube an Wunder“ übersetzen, klingt aber säkularer. Es ist vor allem rätselhaft und schön, wenn sich der fatale Schmetterling in Brasilien erhebt und in Wisconsin einen Wirbelsturm auslöst, den keiner vorhersehen kann, und alles mit allem – irgendwie – zusammenhängt. Die Erwähnung der „Unschärferelation“ löst weniger existenzielle Beunruhigung und Besorgnis über eine Erschütterung eines Weltbildes aus als Neugierde und wohliges Behagen am Opaken: Haben wir nicht schon immer geahnt, dass alles irgendwie chaotisch und unbestimmt ist – das Leben, die Welt, die Zukunft? Denn was für Elektronen und Schmetterlinge gilt, ist doch wohl für uns nur recht und billig.
Am Markt der Ideologien hat sich eine wundersame spekulative Physik etabliert, deren Ideen – zumindest in der Freizeit – die Massen ergreifen. Alan Sokal aber trieb es die Zornesröte ins Gesicht. Im Sommer 1996 hat sich der Physikprofessor an der New York University einen grandiosen Jux erlaubt. Unter dem Titel Transgressing the Boundaries. Toward a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity reichte er bei der amerikanischen Zeitschrift Social Text eine Arbeit ein.3 Auf kaum 35 Seiten (gespickt mit 109 Fußnoten und flankiert von einer Bibliografie, die von „Adams“ bis „Žižek“ reicht) „beweist“ Sokal, dass etwa die Zahl Pi alles andere als konstant sei, sondern in ihrer „unabwendbaren Historizität“ betrachtet werden müsse; der Autor gelangt zum Schluss, dass die gesamte physische Realität nicht mehr sei als ein irrlichterndes, sozial, historisch und sprachlich vermitteltes „Konstrukt“. Auf dem Weg dahin streift Sokal en passant die „politischen Implikationen der Quantengravitation“, die „Geschlechterkodierung in der Hydromechanik“, die Perkolationstheorie, die sich bei Sokal allerdings statt mit dem Fluss von Materialien in porösen Medien mit dem Zeitfluss beschäftigt, ebenso wie die Knotentheorie, die in Beziehung zu Lacans psychoanalytischer Topologie gesetzt wird, usw. usf. Die Arbeit entsprach der vernunftkritischen, kulturalistischen Blattlinie von Social Text und wurde prompt und ungeprüft gedruckt.
Die Erwähnung der Unschärferelation löst weniger existenzielle Beunruhigung über die Erschütterung eines Weltbildes aus als Neugierde und wohliges Behagen am Opaken.
Sokals Parodie bietet einen abenteuerlichen Mix aus philosophischer Spekulation, Teilchenphysik, Kosmologie und fernöstlicher Lebensweisheit. Seine Strategie ist ebenso einfach wie bösartig. Zunächst werden in der Eröffnung physikalische Theorien passagenweise halbwegs korrekt wiedergegeben, im zunehmend komplizierter werdenden Mittelspiel werden die Eröffnungsvarianten dann allerdings metaphorisch überhöht und so lange mit wohlklingenden Begriffen wie „Diskontinuität“, „Unbestimmbarkeit“, „Nichtlinearität“, „Mehrdimensionalität“ etc. angereichert, bis im Endspiel eine radikalkonstruktivistische Position erreicht ist. Die Zugfolge scheint sich logisch aus der Grundstellung zu ergeben.
Eine der Grundregeln von Sokals Spiel ist, dass alle Zitate korrekt wiedergegeben werden, nur ihre Bewertung wird verschoben, so etwa wenn ein überaus wirres Zitat von Deleuze und Guattari affirmativ mit „einleuchtend“ oder eine Arbeit von Paul McCarthy zu Szientismus und Sadismus als „anregend“ kommentiert wird.4 Einen Höhepunkt erreicht Sokals Spiel in der Darstellung von Jacques Derridas „kluge[r] Erwiderung“ auf Jean Hippolyte, die – so Sokal schelmisch bestärkend – „ins Herz der klassischen allgemeinen Relativitätstheorie“ träfe. Sokal zitiert zunächst Derrida: „Die Einsteinsche Konstante ist keine Konstante, sie ist kein Mittelpunkt. Sie ist gerade das Konzept der Variabilität – sie ist, letztendlich, das Konzept des Spiels. Mit anderen Worten: Sie ist nicht das Konzept von etwas – eines beginnenden Mittelpunkts, von dem aus ein Beobachter das Feld beherrschen könnte –, sondern gerade das Konzept des Spiels […]“5
Die rätselhafte Einstein-Interpretation des französischen Philosophen wird nun von Sokal in einer Mischung aus Mathematik und Wahnwitz folgendermaßen „erklärt“: „Mathematisch ausgedrückt, bezieht sich Derridas Beobachtung auf die Invarianz der Einsteinschen Feldgleichung Gμv = 81GTμv unter nichtlinearen Raum-Zeit-Diffeomorphismen (Selbstabbildungen der Raum-Zeit-Vielfachen, die unendlich differenzierbar, aber nicht unbedingt analytisch sind). Der springende Punkt ist, dass diese Invarianzgruppe ‚transitiv agiert‘; dies bedeutet, dass jeder Raum-Zeit-Punkt, sofern er überhaupt existiert, in jeden anderen umgewandelt werden kann. Auf diese Weise höhlt die unendlich dimensionale Invarianzgruppe die Unterscheidung zwischen Beobachter und Beobachtetem aus; das 1 Euklids und das G Newtons, die früher als konstant und universal galten, werden heute in ihrer unabwendbaren Historizität gesehen; der vermeintliche Beobachter wird endgültig dezentriert, abgeschnitten von jeder epistemischen Verbindung zu einem Raum-Zeit-Punkt, der nicht mehr alleine durch Geometrie zu definieren ist.“6
Kurz nachdem Social Text in die Falle getappt war, legte Sokal den parodistischen Charakter seines Texts offen. Die sokalisierte Zeitschrift reagierte weinerlich, der Jux löste in der Folge im akademischen Milieu eine erstaunliche Flut von zustimmenden Wortmeldungen und empörten Gegenreden aus, die unter dem Titel „Sokal-Affäre“ bekannt wurde. Die Parodie traf den Status interdisziplinärer kulturwissenschaftlicher Arbeiten an einem tatsächlich empfindlichen Punkt, ebenso wie sie einen Jargon aufdeckte, der sich vorzüglich technischer Analogien bedient, ohne dass sie jemand auch nur im Ansatz durchblicken kann. Im Rückblick ist allerdings zu fragen, ob die Parodie nicht auch ungewollt das Spiel des Parodisten und seine Limits decouvrierte.
II
Wie dem Morgenstern’schen Huhn, das den Betrieb am Bahnhof stört, gehörte die Sympathie dem witzigen Sokal, und das weder klamm noch heimlich. Seine Intervention löste weltweite Schadenfreude auch unter Kulturwissenschaftlern aus. Wohl zu Recht, denn Sokals Text zählt zu den amüsantesten Wissenschaftsparodien des 20. Jahrhunderts, er bewegt sich brillant an der aus anderen Artikeln erschreckend vertrauten Grenze zwischen erbaulich klingender Sprachmagie und Wissenschaft. Die Redaktion, die seinen Unsinn ohne Zögern publizierte, war bis auf die Knochen blamiert.
Sokals primäres, wenngleich nicht einziges Angriffsziel war die Zeitschrift Social Text, seine Satire lässt sich daher in der Tradition der Medienkritik des 20. Jahrhunderts verstehen. Sie nimmt ihren Ausgangspunkt im Wien des Fin de siècle, ihre aktionistische Methode geht auf Karl Kraus zurück. Unter dem Pseudonym „Zivilingenieur Ing. J. Berdach“ verfasste Kraus, der Sokal unbekannt ist, einen legendären Leserbrief, er erschien am 22. Februar 1908 in der Neuen Freien Presse, unter deren Herausgeber Moriz Benedikt Kraus als ihr schärfster Kritiker nicht genannt werden durfte. Berdachs Mitteilung an die Redaktion handelt von einer Erdbebenbeobachtung. Während der Lektüre „Ihres geschätzten Blattes“ verspürt Berdach plötzlich ein Zittern in seiner Hand: „Da mir diese Erscheinung von meinem langjährigen Aufenthalt in Bolivia, dem bekannten Erdbebenherd, nur zu vertraut war, eilte ich sogleich zu der Bussole, die ich seit jenen Tagen in meinem Hause habe. Meine Ahnung bestätigte sich, aber in einer Weise, die von meinen Beobachtungen seismischer Tatsachen in Bolivia durchaus abwich. Während ich nämlich sonst ein Abschwenken der Nadel nach Westsüdwest wahrnehmen konnte, war diesmal in unzweideutiger Weise eine Tendenz nach Südsüdost feststellbar. Allem Anscheine nach handelte es sich hier um ein sogenanntes tellurisches Erdbeben (im engeren Sinne), das von den kosmischen Beben (im weiteren Sinne) wesentlich verschieden ist.“7
Der Unterschied zwischen dem tellurischen und dem kosmischen Beben besteht nach Berdach/Kraus vor allem in der „Variabilität der Eindrucksdichtigkeit“: Während seine Kinder im Nebenzimmer nichts vom Erdbeben bemerkten, verspürte hingegen seine Frau, belehrt Berdach die Presse-Leser, deutlich drei Erschütterungen. In „Das Erdbeben“ enthüllte Kraus in der nächsten Ausgabe der Fackel seine Urheberschaft und betonte, dass seine Satire von der Redaktion an mehreren Stellen überarbeitet worden war, also nicht aus Unachtsamkeit ins Blatt gerückt wurde. Der Abdruck war somit kein Betriebsunfall, er gehört für Kraus geradezu zum System der „schwarzen Magie“ und gibt eine „Ahnung von dem, was kommen wird“: „Der Schwachsinn, der früher nie daran gedacht hätte, aus seinem Privatleben hervorzutreten, hat eine Gelegenheit für die Unsterblichkeit entdeckt, die Banalität wird aus ihrem Versteck gelockt, das Durchschnittsmenschentum im Triumph eingeholt. Eine verzehrende Gier hat sich des Herrn Niemand bemächtigt, genannt zu werden. Tausende umlagern die Redaktion, heben die Hände empor zum Mirakel des lokalen Teils und rufen: Ich auch! Ich auch!“8
Kraus’ subversive Methode der fingierten pseudowissenschaftlichen Zuschrift und ihrer Decouvrierung fand viele Nachahmer. Der wohl berühmteste Verwandte von Berdach ist „Dr. Ing. Erich Ritter von Winkler, Assistent der Zentralversuchsanstalt der Ostrau=Karwiner Kohlenbergwerke“. Winkler war das Pseudonym des Wiener Unternehmers Arthur Schütz. Seine Zuschrift, die am 16. November 1911 in der Neuen Freien Presse erschien, berichtet ebenfalls von einem Beben, und zwar im Ostrauer Kohlenrevier, das um „genau 10 Uhr 27 Minuten“ im Kompressorraum der Versuchsanstalt zu gefährlichen Spannungsschwankungen im Dampfüberhitzer führte: „Da diese Erscheinung oft mit seismischen Störungen zusammenhängt, so kuppelte ich sofort den Zentrifugalregulator aus und konnte neben zwei deutlich wahrnehmbaren Longitudinalstößen einen heftigen Ausschlag (0,4 Prozent) an der rechten Keilnut konstatieren. Nach zirka 55 Sekunden erfolgte ein weit heftigerer Stoß, der eine Verschiebung des Hochdruckzylinders an der Dynamomaschine bedingte, und zwar derart heftig, dass die Spannung im Transformator auf 4.7 Atmosphären zurückging, wodurch zwei Schaufeln der Parson-Turbine starke Deformationen aufwiesen und sofort durch Stellringe ausgewechselt werden mussten. […] Völlig unerklärlich ist jedoch die Erscheinung, dass mein im Laboratorium schlafender Grubenhund schon eine halbe Stunde vor Beginn des Bebens auffallende Zeichen größter Unruhe gab.“9
Die technischen Delirien von Winkler/Schütz und vor allem der hier erstmals zur Existenz gekommene „Grubenhund“ wurden sprichwörtlich. Kraus triumphierte und beeilte sich zu schwören, „dass der Dr. Ing. Erich R. v. Winkler nicht von mir ist“. Kraus in Die Fackel vom 23. November 1911: „Er ist ein Sohn des Zivilingenieurs Berdach aus der Glockengasse. Hat Berdach die Neue Freie Presse mit Ruten gepeitscht, so züchtigt Winkler sie mit Skorpionen. […] dieser Fachmann spricht eine andere Sprache, und die Wirkungen des Bebens im Ostrauer Kohlenrevier sind verheerend. Das Problem der Intelligenz und damit des Journalismus ist aufgerührt, der Offenbarungsglaube des gedruckten Wortes ist erschüttert. […] Berdach zeugte Winkler und Winkler wird einen noch entarteteren Fachmann zeugen. […] So wahr der Grubenhund vier Räder hat, es wird zu fürchterlichen Dingen kommen! Ich prophezeie es, und man kann mich beim Wort nehmen.“10
Tatsächlich sind die Echos des historischen Grubenhund-Gebells aus Wien bis heute zu vernehmen, mehr noch: Das doppelbödige medienkritische Spiel mit dem Modus Wissenschaftlichkeit gewann seitdem immer mehr Spieler und Kiebitze. Den parodistischen Interventionen sind dabei unterschiedliche intentionale Konzepte unterlegt, sie folgen unterschiedlichen Spielregeln und arbeiten mit unterschiedlichen Graden der Aggressivität. Bisweilen handelt es sich um einen harmlosen Ulk, bisweilen um eine genuin künstlerische Strategie, in der durch Wissenschaftssimulationen imaginäre Parallelwelten in Literatur und Kunst generiert werden, bisweilen um Lebenszeichen einer „semiologischen Guerilla“11, die im Internet einen idealen, fast unbegrenzten Spielraum gefunden hat. Das Spektrum reicht vom Vorlesungsverzeichnis der imaginären Universität Muri von Walter Benjamin und Gershom Scholem12 bis zur Bereicherung der Natur durch neue Tierarten wie etwa die Steinlaus (Petrophaga Lorioti), die von 1983 bis 1993 Eingang in den Pschyrembel gefunden hat,13 es umfasst die Erschaffung fingierter historischer Archive14 und die Kreation ganzer Völker, wie die Khuza, eine frühe sibirische Kultur, der im Jahr 2000 in Berlin im Gropius-Bau eine verwirrende Ausstellung gewidmet war.15
Als besonders lohnenswerte Anstrengung erscheint den Fälschern die Erschaffung einzelner Gelehrtenphantome, Beispiele sind der Schweizer Anthropologe und Arzt Jakob Pilzbarth, der in der Kuranstalt Baden einige äußerst umstrittene Experimente durchführte, oder der Polyhistor und Theologe Johann Jakob Feinhals (1702–1769).16 Der italienische Philosoph Luigi Antonio Anghelucci, der Vater der Radiatortheorie, der die Anwendung der Sprachanalyse auf die Physik begründete, schmuggelte sich in die neunte Auflage von Meyers Konversationslexikon. In der nächsten Auflage wurde seine Existenz allerdings seitens der skeptisch gewordenen Redaktion wieder ausgelöscht.17 „Wissenschaft“, konstatiert der Kunsthistoriker Hans Holländer, „ist parodierbar, und zwar umso mehr, je mehr man übliche Formen der Fachliteratur einhält, und auch, je mehr sie beim Leser heilige Schauer vor soviel Exaktheit hervorruft. Das ist nicht besonders schwierig. Sehr wichtig ist ein Apparat an Fußnoten mit einer Mischung aus authentischen Sätzen von bekannten Autoritäten und fiktiven Zitaten. Der Stil muss gesättigt sein mit Vokabeln, die so wissenschaftlich klingen wie die Beipackzettel von Medikamenten oder wie das Vokabular der Festkörperphysik. Fachbegriffe, die kein Laie definieren kann, sind unerlässlich, denn sie erregen den Eindruck von Sachkenntnis und bewahren zugleich den geheimnisvollen Klang von Beschwörungsformeln, etwa wie Küchenlatein.“18
Ein Großmeister dieses Spiels war und ist der amerikanische Musiker, Autor und Regisseur Alan Abel. Zu seinen bekanntesten Schwindeleien zählt die Gründung von S.I.N.A. (Society for Indecency of Naked Animals). Die Gesellschaft forderte vehement die Bekleidung aller Haustiere und ein rigoroses Stillverbot für Frauen. Ein gewisser Prozentsatz der Mütter hätte, so der in die Rolle des puritanischen Arztes geschlüpfte Abel, erotische Gefühle beim Stillen. 1979 verwirrte Abel die US-Medien mit einer inszenierten Heirat. Im Plaza Hotel in Manhattan ehelichte Idi Amin Dada eine Amerikanerin, um in den Besitz einer Aufenthaltsgenehmigung zu gelangen. Viele Zeitungen und sogar das FBI reagierten empört. Abel starb, wie die New York Times in ihrem Nachruf am 2. Jänner 1980 nicht ohne Erleichterung vermeldete, an einem Herzinfarkt. Es war der erste Nachruf, den die Times widerrufen musste.
Einen vielleicht ultimativen Punkt erreichte und überschritt Orson Welles 35 Jahre nach War of the Worlds: In seinem Filmessay F for Fake19 fälschte Welles mit der Figur des Elmyr de Hory einen Fälscher und fügte, wie um die Lust am Vexierspiel zu komplettieren, dem imaginären Fälscher gleich einen ebenso gefälschten Entlarver der Fälschung hinzu. Man hätte gewarnt sein können: Zu Beginn der Pseudodokumentation tritt der Erzähler Orson Welles dem Publikum in der Rolle des Zauberkünstlers entgegen, wie der Gaukler in Hieronymus Boschs Gemälde, der seine Kunststücke vorzeigt, während dem Zuseher der Geldbeutel gestohlen wird (siehe Abb.). Die Sympathie gehört seltsamerweise dem Dieb und dem Gaukler, nicht dem Bestohlenen.
III
Wie jede Parodie steht die Wissenschaftsparodie allerdings vor zwei Schwierigkeiten. Die erste ist das Problem ihrer Erkennbarkeit. Die Parodie ist im Grunde ein parasitärer poetischer Akt, der Text ist stets auf ein vorhergehendes Werk und sein Melos bezogen, das durch Übersteigerung einzelner Elemente entpathetisiert und ins Lächerliche gezogen wird. Jede Parodie bedarf deshalb des Vorverständnisses ihres Referenztexts, und jeder Parodist ist gezwungen, eine mehr oder minder deutliche Spur zu legen, damit die Parodie erkannt werden kann, oder er muss die Täuschung zur Schande des Parodierten (und des unaufmerksamen Lesers) in einem separaten Akt selbst enttarnen.
Als Diskurs umfasst die Parodie somit eine Inszenierung, die aus einer Täuschung und aus ihrer Aufdeckung besteht. Die Art und Weise der Decouvrierung ist ein Trapezakt. Am besten schweigt der Parodist und überlässt die Aufdeckung anderen oder ist zumindest vorsichtig. Vor allem bei literarischen Parodien durch Schriftsteller ist der zweite Akt der Aufdeckung prekär. 1987 unterschob Franz Josef Czernin einem österreichischen Verlag einen Gedichtband, den er gemeinsam mit seinem Kollegen Ferdinand Schmatz gefälscht hatte.20 Man wollte Gedichte „mittlerer Mäßigkeit“ erzielen, erbaulich, voller leerer Gesten, wie sie dem Erwartungshorizont und Geschmack der Verlage an lyrische Produktion entsprechen.21 Nach der Aufdeckung der Fälschung verteidigte sich der betrogene und persönlich gekränkte Lektor des Verlags nicht ganz zu Unrecht mit der Frage, ob gefälschte Gedichte notwendig auch schlechte Gedichte seien bzw. ob sie tatsächlich schlechter seien als die sogenannt echten des Autors.
Die zweite Schwierigkeit der Parodie besteht darin, dass sie als Form des Komischen ihrem Wesen nach destruktiv ist. Wie jedes Spiel, jeder Witz kann sie nicht ohne ein Element der Grausamkeit gedacht werden. Sie ist ein skeptischer, zerstörerischer Akt am vorgängigen Werk, ein Funke, der zwar schlägt und mit den Mitteln des Lachens vielleicht einen Brand auslöst, der aber sui generis nichts ausbildet. Im abschließenden Spiel der öffentlichen Aufdeckung hat der Parodist nur die Wahl zwischen den Rollen des moralischen Kritikers, wie in der Tradition der deutschen Klassik, oder des radikalen Ironikers, wie in der Jenaer Frühromantik oder und vor allem in Nietzsches fröhlicher Wissenschaft. Hier setzt die Parodie hinter den „ganzen bisherigen Erden-Ernst, alle Art Feierlichkeit in Gebärde, Wort, Klang, Blick, Moral und Aufgabe“ ein „Fragezeichen“, spielt mit allem, „was bisher heilig, gut, unberührbar, göttlich hiess“,22 formuliert aber selbst kein Ideal. Wie kein anderes Zeitalter ist das Zeitalter, heißt es in Jenseits von Gut und Böse, prädestiniert „zum Karneval großen Stils, zum geistigen Fasching-Gelächter und Übermuth, zur transcendentalen Höhe des höchsten Blödsinns und der aristophanischen Welt-Verspottung. […] als Parodisten der Weltgeschichte und Hanswürste Gottes. – vielleicht dass, wenn auch Nichts von heute Zukunft hat, doch gerade unser Lachen noch Zukunft hat.“23 Der Ironiker muss die Vieldeutigkeit des Lachens und mögliche Missverständnisse seiner Parodie in Kauf nehmen; durch die Bodenlosigkeit seines Lachens ist seine Rolle im Spiel zwar nicht festgelegt und er selbst unangreifbar, aber er ist tendenziell zum Schweigen verurteilt. Meldet er sich zu häufig zu Wort, läuft der Ironiker wie der Skeptiker bekanntlich Gefahr, penetrant zu werden.
Das große nietzscheanische Faschingsgelächter, die aristophanische Weltverspottung ist Sokals Sache nicht. Er entschied sich im zweiten Akt der Aufdeckung für die Rolle des moralischen Kritikers und ließ seinem glänzend gesetzten parodistischen Fragezeichen 1998 gemeinsam mit Jean Bricmont eine aufklärerische Streitschrift voller Rufzeichen folgen.24 Er gleicht darin einem Zauberkünstler, der nach dem Applaus plötzlich wieder die Bühne betritt und umständlich seine Kunststücke erklärt. Der Kampf des Aufklärers galt, erfahren wir, dem Missbrauch der exakten Naturwissenschaften vor allem durch „die Denker der Postmoderne“ wie Jacques Lacan, Julia Kristeva, Jean Baudrillard, Gilles Deleuze und Paul Virilio. Alle nehmen sie Anleihen bei mathematischen und physikalischen Theorien und schlagen nach Sokal/Bricmont durch die Leicht- und Autoritätsgläubigkeit ihrer Leser auf unzulässige Weise intellektuelles Kapital daraus. Alle werden sie daher einer im besten Fall „laxen“ Haltung den Wissenschaften gegenüber überführt. Die Kritik ist meist härter: Von „zweifellos sehr fragwürdig“ und „mehrdeutig“ bis „beschränkt“ und „bedeutungslos“ reicht die Diagnose. An einer Stelle wird „literarische Diarrhoe“ konstatiert.25 Durch allgemein verständliche Erklärung soll der gängigen „geistigen Verwirrung“ in den postmodernistisch gewendeten Sozial- und Kulturwissenschaften entgegengetreten werden.
Die aktuelle Nachfrage nach einer Physik für Hirntote und ein bisschen Wirrsinn vor dem Schlafengehen wird von den Naturwissenschaftlern professioneller bedient als von französischen Meisterdenkern.
Dies gelingt nur teilweise. Mitunter muss man an den Lehrer Lempel und Max und Moritz denken, wobei die Sympathie der Leser nicht nur bei Wilhelm Busch auf Seiten der ungezogenen Buben ist. Zwar wird ausführlich zitiert, penibel hinterfragt und der mathematische „Unsinn“ immer wieder bewiesen, allerdings bleibt der Kommentar die versprochene verständliche Erklärung, warum der Unsinn denn ein Unsinn ist, mitunter schuldig.26 Der Nichtspezialist muss der Autorität von Sokal/Bricmont vertrauen, die ihm mit Flamme und Schwert den Weg aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit weisen, was die aufklärerische Decouvrierung allerdings in die Krise des Selbstwiderspruchs treibt.27 Bei fortdauernder Lektüre fragt man sich, warum überhaupt ein Buch über so viele unterschiedliche Autoren und so verschiedene Aspekte verfasst wurde. An entschiedener Kritik an Lacan und Derrida fehlt es gewiss nicht. Dass man Kristevas Metaphern vielleicht nicht immer vertrauen konnte, ahnte man schon in den späten 70er-Jahren, und wer die raunende Techno-Prosa von Baudrillard oder Virilio noch immer beim Wort nimmt (und bei der Exegese verzweifelt), ist langsam selber schuld. Warum also die viele Mühe mit den Denkern der Postmoderne?
Das Anliegen von Sokal/Bricmont ist ein politisches, denn die zitierten Texte stellen nach Ansicht der Autoren „möglicherweise die Spitze eines Eisbergs“28 dar. Der Eisberg, auf den wir wie die Passagiere der Titanic zusteuern, besteht aus einer langen Liste gefährlicher Klippen, die da sind: „Subjektivismus“, „radikaler Skeptizismus“, „epistemischer Relativismus“, „Solipsismus“ und die „Mystifizierungen“ des Feminismus und der Psychoanalyse, also alles, was den klaren Verstand und die wissenschaftliche Aufklärung als Instrument politischer Emanzipation bedroht. Der in der Parodie ins Absurde gesteigerte szientistische Jargon klagte gerade die fehlende Wissenschaftlichkeit ein. Die Sprachkritik Sokals zielt dabei natürlich auf das dahinterstehende Betriebssystem, das sie hervorbrachte oder zumindest zuließ: auf eine offenkundig verkommene Kultur der Rationalität, deren Schläfrigkeit und Verträumtheit jene Monstren gebiert, die es via Parodie sichtbar zu machen und zu vertreiben galt. Doch indem Sokal in seiner Streitschrift die Waffe der Ironie niederlegt und versucht, alle Ambivalenzen seiner Parodie argumentativ zu tilgen, zerstört er auch seine Wirksamkeit. Man ist an Friedrich Nicolai erinnert, den Heinrich Heine einmal nicht ganz uncharmant den „Champion der Aufklärung“ nannte, der allerdings alles, was das Odium der Täuschung verbreitete, mit solcher Entschlossenheit verdammte, dass er sich, so Heine, „mit seiner Jesuitenriecherei oft sehr lächerlich gemacht“ hat.29
Wie bei Nicolai verstellt der heilige Ernst des Aufklärers den konkreten Blick. Etwas zu direkt wird von der Existenz einiger Eiswürfel (die mit der Zeit ganz von selbst schmelzen könnten) auf ganze Eisberge geschlossen, und die von Sokal suggerierte Konstellation – obskurante und okkulte Philosophen gegen exakte und kritische Naturwissenschaftler – scheint nicht ganz der Realität des Wissenschaftsbetriebs der Gegenwart und seiner Ökonomie zu entsprechen. Anders ausgedrückt: Kein Mensch würde versuchen, einen Kernspintomografen nach einer Bauanleitung von Jean Baudrillard zu bauen, oder ernsthaft erwägen, Jacques Lacans freie Improvisationen zur Mathematik in ein Lehrbuch aufzunehmen. Das Bedrohungspotenzial für die modernen Wissenschaften hält sich in engen Grenzen, die Kollateralschäden, die ihre gelehrten Spekulationen im Kampf um die Wahrheit anrichten, scheinen gering angesichts dessen, was sich in den Naturwissenschaften selbst tut.
Sokal hat seine Satire falsch adressiert, sein Grubenhund bellte sozusagen im falschen Stollen. Die aktuelle Nachfrage nach einer Physik für Hirntote und ein bisschen Wirrsinn vor dem Schlafengehen wird von den Naturwissenschaftlern selbst weit professioneller bedient als von französischen Meisterdenkern. Waren es nicht renommierte Astrophysiker, die 2006 (kurz vor der Budgetdiskussion der NASA im amerikanischen Kongress) die Existenz von Leben auf dem Mars propagierten? Versprechen nicht Gentechnologen cagliostrogleich gar das Ende des Sterbens, wenn man nur ihre Projekte weiterfinanziert, und trägt nicht bald jedes zweite populär gewordene Werk eines Quantenmechanikers das Wort „Gott“ im Titel, da es sich so besser verkauft?
Verglichen schließlich mit den Honoraren, die beratende Wissenschaftler als Ideenlieferanten bei Science-Fiction-Produktionen erzielen, nehmen sich die Einkünfte der Intellektuellen aus Frankreich durch ihre alchemistischen Schriften eher bescheiden aus. Ihr Einfluss ist gering angesichts eines von einer willfährigen Marktwissenschaft selbst evozierten Glaubens an unglaubliche Glücksversprechen und der Herrschaft eines zwar nicht epistemischen, aber epidemischen Fortschrittsoptimismus.
Der Sprach- und Medienkritiker Kraus hat seinen Ingenieur Berdach in der Neuen Freien Presse lanciert, immerhin im einflussreichsten Medium der Donaumonarchie. Vielleicht wäre es für den Physiker Sokal angemessener gewesen, es statt mit einem Erbauungsjournal wie Social Text, geradezu das Schutzreservat für Grubenhunde, mit Zeitschriften wie Nature oder Science aufzunehmen. Sie sind vor Fälschungen, wie man nicht erst seit der Affäre um die Studie des koreanischen Klonforschers Woo-Suk Hwang weiß, nicht gefeit. Vielleicht wäre es gerade für das Projekt der Aufklärung hilfreicher gewesen, quasi inwendig, also innerhalb des Betriebssystems der Naturwissenschaft, auf den permanenten Missbrauch durch trügerische Wissenschaftsillustrationen hinzuweisen: Am Cover von Science vom 9. November 2001 findet sich etwa eine computergenerierte Darstellung einer Nanoröhre. Die Kohlenstoffatome sind für den Betrachter einzeln sichtbar, in noblem Anthrazitgrau gehalten, sie werfen sogar Schatten und spiegeln sich in der Oberfläche der Goldhalterung. Dass in der Bildsprache die Goldatome unsichtbar bleiben, obwohl sie um vieles größer sind, ist ebenfalls, wie Sokal schreiben würde, nichts als „eleganter Unsinn“.30 Angesichts der auf dem Spiel stehenden Fördergelder vielleicht ein weit gefährlicherer. Welchen Schaden hätte dagegen sein Artikel in Social Text angerichtet, wäre er bis heute unentdeckt geblieben?
So fundamental wie Sokal/Bricmont erscheint uns also die Bedrohung der Moderne heute nicht. Die moderne Wissenschaft erzeugt heute nur jenes Lebensgefühl, das sie überall dort, wo sie erfolgreich war, erzeugt hat und das sie seit jeher auszeichnet: die Langeweile. Eine wissenschaftlich entzauberte Welt ist langweilig, und so kann die wilde Spekulationslust eher als Rebellion gegen die Langeweile gelesen werden, sie bestätigt eher den Erfolg der Wissenschaft und den Glauben an sie, als dass es sich um einen Angriff auf die Fundamente der Aufklärung handelt. Ganz will man sich die Freude am Rätsel und seiner Ästhetik von der Wissenschaft nicht verderben lassen, auf dem Operationstisch sieht die Sache dann wieder ganz anders aus.
1 Duchamp zit. in Alain Jouffroy: L’Idée du Jugement devrait disparaître. In: Arts-Spectacles, 91, 24.– 30. November 1954, S. 13.
2 Vgl. Helmut Kreuzer (Hrsg.): Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. C. P. Snows These in der Diskussion. München 1987
3 Social Text, 46/47, 1996, S. 217–252. Ich zitiere im Folgenden die deutsche Übersetzung aus Alan Sokal, Jean Bricmont: Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen. München 1999, S. 262–309.
4 Geht man Sokals vielen Verweisen nach, was sich die Herausgeber ersparten, erlebt man freilich blaue Wunder. In Paul McCarthys „anregender Analyse“ (Sokal) aus dem Jahr 1992 über die Komplizenschaft zwischen (nichtrelativistischer) Quantenphysik und Dekonstruktion“ lässt sich dann beispielsweise nachlesen: „Diese Untersuchung erforscht das Wesen und die Folgen der Zirkulation von Sehnsucht in einer postmodernen Ordnung der Dinge (einer Ordnung, die implizit nach dem Vorbild eines unterdrückten Archetyps der Teilchenströmung der neuen Physik gestaltet ist), und sie enthüllt eine Komplizenschaft zwischen dem Szientismus, der das postmoderne Wissen unterstützt, und dem Sadismus ständiger Dekonstruktion, der die Intensität des vergnügungssüchtigen Moments der Postmoderne verstärkt.“ Sokal, Bricmont: Eleganter Unsinn, a. a. O., S. 312.
5 Ebd., S. 274f.
6 Ebd., S. 275.
7 In: Neue Freie Presse, 22. Februar 1908 („Weitere Mitteilungen über Erdbebenbeobachtungen“). Vgl. hier und im Folgenden Hans E. Goldschmidt: Von Grubenhunden und aufgebundenen Bären im Blätterwald. Wien, München 1981, S. 9ff.
8 Karl Kraus: Das Erdbeben. In: Die Fackel, Nr. 245, 28. Februar 1908, S. 16–24, Zitat S. 20.
9 In: Neue Freie Presse, 18. November 1911, zit. auch bei Goldschmidt: Von Grubenhunden und aufgebundenen Bären im Blätterwald, a. a. O., S. 18.
10 Karl Kraus: Der Grubenhund. In: Die Fackel, Nr. 336–337, 28. November 1911, S. 5–9, Zitat: S. 7 und S. 9.
11 Vgl. Umberto Eco: Für eine semiologische Guerilla. In: ders.: Über Gott und die Welt. Essays und Glossen. München 1985, S. 146–156.
12 Walter Benjamin: Acta Muriensa. In: Gesammelte Schriften. Bd. 4.1. Hrsg. von Tillman Rexroth. Frankfurt/M. 1991, S. 441f.
13 Werner Fuld: Das Lexikon der Fälschungen. Lügen und Intrigen in Kunst, Geschichte und Literatur. München, Zürich 2000, S. 302f.
14 Vgl. das libanesische Archiv von Dr. Fadi Fakhouri, The Atlas Group. In: Documenta11_Plattform5: Katalog. Hrsg. von documenta und Museum Fridericianum. Ostfildern-Ruit 2002, S. 182f.
15 Vgl. Klaus Heid: Khuza. Der Mythos – Die Debatte. Karlsruhe 2000
16 Vgl. Hans Holländer: Parallelwelten – imaginäre Wissenschaft. In: Bernd Wirkus (Hrsg.): Fiktion und Imaginäres in Kultur und Gesellschaft. Konstanz 2003, S. 21–39; hier S. 34 mit weiteren bibliografischen Angaben.
17 Anghelucci ist eine Erfindung von Günter Posch (Konstanz). Ich danke Patrick Werkner für den Hinweis.
18 Holländer: Parallelwelten, a. a. O., S. 29f.
19 F for Fake, 1973, 85 Min., Astrophore Films Janus. Regie: Orson Welles; mit Orson Welles, Oja Kodar; Musik: Michel Legrand
20 Franz Josef Czernin: Die Reisen. In achtzig Gedichten um die Welt. Salzburg 1987
21 Franz Josef Czernin, Ferdinand Schmatz: Die Reise. Mit achtzig flachen Hunden in die ganze tiefe Grube. Wien, Linz 1987
22 Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. In: Kritische Studienausgabe. Hrsg. Von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Bd. 3. München 1988, S. 637 (§ 382).
23 Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse. In: Kritische Studienausgabe. Hrsg. Von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Bd. 5. München 1988, S. 157 (§ 223).
24 Sokal, Bricmont: Eleganter Unsinn, a. a. O.
25 Ebd., S.199.
26 Über die „offenkundigen“ Fehler zweier Autoren bei der Besprechung von Bergsons Einstein-Kritik heißt es etwa: „Eine Lorentz-Transformation bildet das Feld Y (x,t) auf eine andere Lösung der Wellengleichung ab. Ihre Behauptung, die Funktion <T> (x,t) sei Lorenz-invariant, ist damit ebenfalls falsch.“ Ebd., S. 227. Nun, so offenkundig ist der Fehler vielleicht nicht.
27 Das ahnen die Autoren, denn ein stets wiederkehrender Topos ihrer Kritik lautet, dass es „mehrere Bücher bräuchte“, dass man über diesen und jenen Unsinn zumindest „ein ganzes Buch“ verfassen könnte, durch die notwendige Kürze es aber bei einem Kapitel belassen müsse usw. Ebd., z. B. S. 200.
28 Ebd., S. 11.
29 Heinrich Heine: Die romantische Schule. In: Heines Werke in fünf Bänden. Ausgewählt und eingeleitet von Helmut Holtzhauer. Bd. 4. Berlin, Weimar 1981, S. 259.
30 Vgl. Julio M. Ottino: Is a Picture Worth 1,000 Words? In: Nature, 421, 30. Jänner 2003, S. 476.